Kokedama-Zitrusgarten
Schwierigkeitsgrad
Tricky, aber lohnenswert
Was du brauchst
Bonsai-Erde
Naturlehm
Langzeitdünger
Getrocknetes Sphagnum-Moos
Transparente, dünne Nylon-Angelschnur
Pflanzenständer oder dicke Kordel bzw. Band
Zierkordel bzw. Schmuckband
Werkzeuge
Pflanztablett oder grosse Schüssel
Schere
Giesskanne
Messbecher
Geeignete Pflanzen
Calamondin-Orange
Orangenbäumchen
Zitronenbäumchen
Limettenbäumchen
Yuzu-Bäumchen
Fingerlimette
Auf die Grösse kommt es an:
Die Pflanzen dürfen nicht höher als 60 cm sein, die Gefässe nicht breiter als 19 cm.
Hier geht's zur Anleitung.
1 Hole dein Zitrusbäumchen aus seinem Topf und entferne vorsichtig die Erde vom Wurzelballen, ohne die Wurzeln zu verletzen. Versuche die Erde vom äusseren Wurzelballen behutsam abzureiben und abzuschütteln, damit Schritt 4 einfacher wird.
2 Miss mit einem Messbecher 2 Liter Bonsai-Erde ab und gib sie auf das Pflanztablett bzw. in die Schüssel. Auch wenn sie klein sind, sind Bonsais erwachsene Bäume und brauchen in der geringen Menge von Erde die ganze Nährstoffpalette. Deshalb liefert Bonsai-Erde alles, was das Bäumchen benötigt und speichert ausserdem besonders gut Feuchtigkeit. Nun gibst du 0,5 Liter natürlichen Töpferlehm zum Brennen hinzu. Dieser ist online erhältlich, aber nicht mit selbst trocknendem Ton zu verwechseln, der Polymere und andere Chemikalien enthält und sich nicht fürs Kokedama eignet. Und schließlich gibst du als Extra- Nahrung noch einen gehäuften Teelöffel Langzeitdünger wie etwa Seealgenflocken dazu.
3 Jetzt geht’s ans Matschen: Krempel deine Ärmel hoch und verknete alle Zutaten wie bei einem Plätzchenteig. Stell deine Giesskanne griffbereit und gib immer wieder ein wenig Wasser dazu, sodass eine klebrige, geschmeidige Masse entsteht, die sich zu einer Kugel formen lässt. Ist die Masse noch zu
krümelig und hält nicht zusammen, gibst du noch etwas Wasser und Lehm dazu.
4 Jetzt wird’s tricky, aber bleib dran: Umhülle den Wurzelballen deiner Pflanze mit der Lehmmasse. Sitzt noch zu viel krümelige Erde zwischen den Wurzeln, wird sie nicht gut haften, sondern wieder abfallen. Hast du den ganzen Wurzelballen mit der Masse umgeben, formst du das Ganze zu einer möglichst runden Kugel.
5 Befeuchte deine Hände und streiche über die Oberfläche der Lehmkugel, damit sie klebriger wird. Aber giesse kein Wasser darüber, denn dann löst sich alles auf. Bedecke dann die Kugel nach und nach mit dem Sphagnum-Moos, indem du es am feuchten, klebrigen Lehm festdrückst.
6 Umwickle die Kugel einmal mit der Angelschnur und verknote sie, aber schneide die Enden nicht ab: Ein Ende muss an der Schnurspule bleiben, das andere Ende sollte etwa 15 cm lang sein. Nun wickelst du die Angelschnur kreuz und quer um die Kugel, damit das Moos an Ort und Stelle bleibt und die Kugel sich nicht auflöst. Wenn du genug Runden gedreht hast und das Moos rundum gesichert ist, verknotest du die Schnur fest mit dem ursprünglichen losen Ende und schneidest dann die Enden ab.
7 Zum Aufhängen deiner Kokedama-Kugel benötigst du eine starke Kordel – ich habe hier eine schwarz goldene Besatzkordel aus dem Nähbedarf verwendet. Im Schneiderei- und Kurzwarenhandel findest du Kordeln, Bänder, Schnüre und Borten aller Arten und Stilrichtungen – du kannst also kreativ werden. Führe die Kordel durch das Geäst deines Bäumchens und befestige sie sorgfältig am Stamm, direkt unterhalb des untersten Ästchens. Den Knoten kannst du im Laub verstecken, und die Kordel sollte wie durch Zauberei aus dem Laub auftauchen, damit das Bäumchen zu schweben scheint.
8 Inszeniere dein Kunstwerk so, wie es dir gefällt. Toll ist eine Kombination aus hängenden Kokedamas und solchen in Pflanzenständern – so entsteht ein atemberaubender Zitrusgarten.
9 Mit der Kokedama-Methode kannst du alle Arten von Obstbäumen in dein Zimmer holen. Warum versuchst du es nicht mal mit einem Kokedama-Apfelbäumchen in einem Pflanzenständer oder mit einer Pflaume, die du mit der Bonsai- Schnitttechnik klein genug für die Indoor-Kultur hältst?
Foto: Philippa Langley
Illustrationen: Amber Day