Die Tour de L'Argentian - kurz und rund

Aus dem Buch «Wandern und geniessen in den Schweizer Alpen» von Heinz Staffelbach

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Heinz StaffelbachT2T3Westschweiz

L’Argentine ist ein kleiner, steil aufragender Bergkamm zwischen den mächtigen Massiven der Diablerets und des Grand Muveran. Die Tour führt mit zwei eher kurzen Etappen um diese Kette. Auf Anzeindaz, einer weiten Alp, stehen zwei schöne Unterkünfte zur Verfügung. Ein sehr lohnender alternativer Aufstieg zu den zwei Berghäusern beginnt beim Weisstannen- Urwald in Derborence.

Die Wanderung
Anfahrt: Mit dem Zug bis Bex, mit der Privatbahn nach La Barboleuse und von dort mit dem Bus nach Solalex (zweimal täglich).
Ausgangspunkt: Bushaltestelle Solalex.
1. Tag: Von Solalex der Avançon d’Anzeindaz entlang auf die Hochebene von Anzeindaz. (Beide vorgestellten Berghäuser bieten einen Taxidienst von Solalex aus an.) 2½ km, 410 m Aufstieg, 1 Std., T2.
Wem dies zu wenig ist, kann in 45 Minuten auf den Pas de Cheville spazieren, mit Blick auf die Abrissstelle der grossen Bergstürze und hinab in den Talkessel von Derborence.
2. Tag: Von Anzeindaz auf den Col des Essets, unter den steilen Felswänden des Pierre qu’Abotse zur Alp La Vare (Buvette, kleines Restaurant), kurz hinauf nach Sur Champ mit Blick hinab in die Rhoneebene und zu den Dents du Midi und schliesslich wieder hinab nach Solalex. 12 km, 440 m Aufstieg, 850 m Abstieg, 4 Std., T3. Kurze, oft glitschige Waldpassage beim Roc du Châtelet mit Ketten gesichert.
Endpunkt: Bushaltestelle Solalex.

Refuge Giacomini
Art und Ambiance: Traditioneller Steinbau in SAC-Manier, 2004 durch einen zusätzlichen Esssaal und neue Zimmer erweitert. Durch und durch gemütliches und komfortables Berghaus (vom brummenden Dieselmotor etwas unterhalb des Hauses sollte man sich nicht abschrecken lassen).
Zimmer: Doppel- und Dreierzimmer, gut die Hälfte davon mit Lavabo, alle aber schön und einladend. Dusche, WC auf der Etage. Zusätzlich 4 Lager für insgesamt 35 Personen, plus 38 Plätze in der Dépendance (ohne Dusche).
Küche: Berghauskost. Spezialitäten: Gratin montagnard (Kartoffeln, Schinken, Käse), Paillasson (Kartoffeln mit Tomme), Hirschsteak, im September Wildmenü. Weine aus der Waadt und dem Wallis.
Hunde: In den Zimmern erlaubt (Zuschlag).
Preisklasse: Tief.
Öffnungszeiten: Ende Mai bis Ende Oktober plus die Wochenenden ab Februar.
Adresse: Refuge Giacomini, 1882 Gryon, T +41 24 498 22 95, www.anzeindaz.com

Refuge de la Tour
Art und Ambiance: Währschaftes, 1904 eröffnetes Steinhaus mit viel originalem Holz im Innern. Mit den danebenliegenden Ställen, den Pferden im nahen Korral und dem grossen Esssaal mit schweren Holztischen und Säulen aus dicken Baumstämmen fühlt man sich fast wie auf einer Western-Ranch.
Zimmer: 3 Doppel-, 1 Viererzimmer, einfach, aber gemütlich, alle mit Lavabo. Diverse Lager für insgesamt 75 Personen. Dusche, WC auf der Etage.
Küche: Berghauskost. Spezialitäten: Rösti mit Schinken, Käse und Ei, in der Pfanne serviert, Wildfondue. Waadtländer Weine.
Für Kinder: Dank den Ziegen, Kühen, Pferden und Schweinen auf dem Hof nebenan wie Bauernhofferien. Hunde: In den Zimmern und einem Teil der Lager erlaubt.
Preisklasse: Tief.
Öffnungszeiten: Anfang Juni bis Mitte Oktober.
Adresse: Refuge de la Tour, 1882 Gryon, T +41 24 498 11 47, www.anzeindaz.ch

Alternative
Start in Derborence: Am ersten Tag vonDerborence (erreichbar mit Postauto von Sion,zweimal täglich) über den Pas de Cheville nach Anzeindaz. 5 km, 580 m Aufstieg, 160 m Abstieg, 2 Std., T2. In Derborence lohnt sich ein Rundgang um den See; auf seiner Südseite liegt einer der letzten Urwälder und zudem der einzige Weisstannen- Urwald der Schweiz.

Weitere Berghäuser
• Refuge de Solalex, 1 Zimmer, Lager, liebevoll zubereitete Essen, Telefon 024 498 27 09, www.refuge-solalex.ch
• Refuge du Lac, Lager, Telefon 027 346 14 28

Weitere Informationen
Landeskarte 1:50 000, 272 oder 272T St-Maurice
Landeskarte 1:25 000, 1285 Les Diablerets, 1305 Dent de Morcles
Office du Tourisme, Gryon, Telefon 024 498 00 00, www.villars-diablerets.ch

Foto: Heinz Staffelbach

Kartenausschnitt: Atelier Guido Köhler & Co., Binningen

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