Verlagsleiter Urs Hofmann im Interview
Du hast Geschichte studiert und bist nun der neue Verlagsleiter des AT Verlags. Wie bist Du ins Verlagswesen gelangt?
Ich hatte nach der Schule zuerst eine kaufmännische Ausbildung gemacht. Deshalb habe ich später während der Uni die Möglichkeit gehabt, als Werkstudent in einem Zeitschriftenverlag zu arbeiten. Nach dem Studium konnte ich dann im Lektorat des Verlags Hier+Jetzt eine Stelle antreten.
Wolltest Du schon immer Verlagsleiter werden?
Nein, als Jugendlicher wollte ich Schreiner werden oder «etwas mit Menschen» machen. Interessanterweise hat ja meine heutige Arbeit viel mit diesem damaligen Berufswunsch zu tun. Mit Büchern zu arbeiten hat etwas sehr Haptisches und wir haben im Verlag wirklich genauso viel auch mit Menschen zu tun.
An welches AT-Buch kannst Du Dich als erstes erinnern? Wann war das?
Ich weiss nicht ob es das erste war, aber sehr beeindruckt hat mich damals «Essbare Stadt» von Maurice Maggi. Das war für mich wirklich ein neuer, faszinierender Ansatz.
Aus welchem Kochbuch kochst Du oft und gerne?
Das Ofenbuch von Claudio del Principe, «al forno», hat’s mir sehr angetan.
Welches Buch (Belletristik) liest Du gerade?
Immer mehrere gleichzeitig und abwechslungsweise, die älteren Titel v.a. aus dem Bücherbrocki, z.B. «Tadellöser & Wolff» von Walter Kempowski, «Lanterne Rouge» von Max Leonard, tolle Geschichten über die Letztplatzierten bei der Tour de France, und eben verschlungen: Annette, ein Heldinnenepos, der Preisträgerin des Deutschen Buchhandels Anne Weber.
Wenn Du von Deinem Wohnort Basel mit dem Zug nach Aarau fährst, arbeitest Du oder schaust Du zum Fenster hinaus und meditierst?
Zuerst lese ich meist kurz die Zeitung, danach schaue ich in die Mails und überlege, was es an diesem Tag zu tun gibt.
Gibt es einen Wunschtraum respektive ein Buch, ein Thema, das Du im AT Verlag unbedingt herausbringen möchtest?
Ich finde es superspannend, wie die Ernährung unsere Psyche beeinflusst und umgekehrt. Aber ob sich daraus ein gescheites Buch machen lässt, das auch gekauft wird?
Welches Hobby hast Du während des Corona-Lockdowns neu entdeckt?
Kein neues, aber ich hatte etwas Zeit, meine Velomechaniker-Skills zu vertiefen.
Herzlichen Dank für das Gespräch.